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>> Knirschen/ Reiben mit den Zähnen (Bruxieren), Schiene/ Aufbissschiene, CMD, Therapie

Bruxieren

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Aus den aktualisierten Leitlinien der DGFTD (Deutsche Gesellschaft für Funktionsdiagnostik und –therapie) aus 5-2019 ergeben sich folgende Essentials:

1. Die Ursachen für Reiben und Knirschen mit den Zähnen (Bruxieren) sind nicht wie man früher glaubte alleine auf „fehlstehende“ Zähne zurückzuführen, sondern haben fast immer auch einen psychosozialen Hintergrund, nämlich beruflich oder privat bedingten Stress. In der Kombination kommt es dann mit genetischer Disposition zum Bruxieren und unbehandelt nicht selten zur Manifestation einer CMD.

2. Es wird unterschieden (besonders für die Therapie) zwischen Tag- und Nachtknirschern (WB = Wachbruxierer, SB = Schlafbruxierer)

3. Besonders bei Auftreten einer cranio- mandibulären Dysfunktion (CMD) sollten mögliche Symptome und Zeichen für Bruxismus identifiziert werden.

4. Selbstbeobachtung nach Instruktion ggf. unterstützt durch Messparameter beim Wachbruxieren (WB) haben sowohl einen diagnostischen wie auch therapeutischen Wert.

5. Im Rahmen der zahnärztlichen Behandlung von SB können Schienen zum Schutz der Zähne im Schlaf eingegliedert werden, um durch die Unterbrechung der Zahn-zu-Zahn-Kontakte zuverlässig vor übermäßiger Attrition zu schützen. Die Schiene kann sowohl für den Ober- wie auch für den Unterkiefer eingesetzt werden.

6. Vor Veränderung der Kieferrelation bei Bruxismuspatienten mit definitiven prothetischen Therapiemaßnahmen sollte eine Vorbehandlung basierend auf funktionsanalytischen Maßnahmen mit Okklusionsschienen und/oder Langzeitprovisorien zur Simulation durchgeführt werden. Bei kieferorthopädischen und/oder kieferchirurgischen Veränderungen der Kieferrelation sollten funktionsanalytische Maßnahmen erwogen werden.

7. Zur kausalen Behandlung von Bruxismus sollen definitive okklusale Maßnahmen nicht eingesetzt werden.

8. Nach der prothetischen Rehabilitation sollte bei SB eine Schutzschiene eingesetzt werden.

9. Für die Behandlung von CMD-Symptomen, die möglicherweise durch Bruxismus getriggert werden, kann eine Verordnungskombination aus manueller Therapie und ergänzendem Heilmittel wie Kälte- oder Wärmeanwendung erwogen werden.